Kein Organ ist so flexibel, so plastisch und so vielfältig in seinen Funktionsstörungen wie das Gehirn. Das Gehirn ist ein vielfach vernetztes Organ, ein komplizierter Computer, dessen Störung sich sowohl auf das Denken, das Fühlen als auch auf das Verhalten auswirkt. Sämtliche Krankheitskonzepte, die Krankheiten im Bereich dieses Organs, des Gehirns betreffen, sollten deshalb nicht statisch, sondern funktionell dynamisch konzipiert sein.
Verhaftet in der Newtonschen Physik neigen wir Mediziner von heute dennoch leicht zu statischen Krankheitskonzepten, auch in diesem Bereich. Dies ist sehr hinderlich für das Verständnis dieser Krankheiten und somit auch für das Verständnis der Schizophrenie. Im Folgenden versuche ich ein dynamisches Krankheitsverständnis für die Schizophrenie zu vermitteln. |