Das POS-Kind stellt für eine Familie sowohl eine spezielle Heraus-forderung, aber auch eine besondere Chance für eigenes Lernen dar. Als Eltern eines POS-Kindes muss man davon ausgehen, dass nicht alles regelgerecht läuft und die Erziehungsaufgabe auch für die Eltern ein flexibler Lernprozess sein muss. Im wahrsten Sinne des Socratischen Lernens, bei welchem nicht nur die Kinder vom Lehrer lernen, sondern auch der Lehrer von den Kindern. Widersetzen sich die Eltern diesem Lernprozess und schalten auf stur, wollen sie eine reine „top down“ Erziehung durchsetzen, beissen sie bei einem POS/ADS-Kind auf Granit und werden entweder zu hilflos erfolglosen Eltern oder sie zerstören das Wesen des Kindes in seinem innersten Kern. Dadurch verhindern sie seine Persönlichkeitsen-wicklung, beziehungsweise fördern eine pathologische Entwicklung bei Kindern in Richtung Delinquenz, Depression, Sucht oder Schizophrenie. Um den betroffenen Eltern mit dieser schwerwiegenden Aussage nicht einfach Angst zu machen und einen Schrecken einzujagen, werden wir im folgenden versuchen auf verschiedene Aspekte der Familienproblematik bei Familien mit POS-Kindern einzugehen. |