Mit sozialen Themen wird heutzutage häufig geworben und zwar nicht nur in der Politik, sondern auch in der Wirtschaft. Jede Firma versucht sich als möglichst sozial darzustellen. Doch wenn es darauf ankommt, zählt wieder der Wettkampf um das Geld. Der Mensch ist an erster Stelle Shareholder, d.h. Aktieninhaber, und das wichtigste Ziel ist deshalb auch „shareholder value added“, die Vermehrung des Aktienkapitals. Der Geldverdienst ist nicht mehr Broterwerb, er wird zum Selbstzweck. Dieser Zwang zur Vermehrung kommt einem Suchtverhalten gleich, das schlussendlich alle anderen Verhaltensmuster des Menschen verdrängt, insbesondere das Sozialverhalten, das soziale Gewissen verkümmert. Die soziale Verantwortung wird schlussendlich an den Sozialstaat delegiert. Die Sozialaufgaben steigen, doch das Geld dafür fehlt, es ist an der Börse. |