Ganglion Vortrag Kurzinformationen
Umgang mit Esstörungen in der Allgemeinpraxis
Esstörungen d.h. Magersucht (Anorexie), Fressucht (Adipositas) und Fress- und Brechsucht (Bulimie) gehören zu den Suchtkrankheiten. Alle Suchtkrankheiten zeichnen sich dadurch aus, dass ein Fehlverhalten mit zum Krankheitsbild gehört. Aus diesem Grunde verleiten diese Krankheiten dazu, dass man sie mit Verhaltensprogrammen, d.h. zu Deutsch mit Erziehungsprogrammen behandelt und mit Fremdkontrolle in den Griff zu bekommen versucht. Nach meiner Erfahrung führt dies aber gerade zum gegenteiligen Ziel als dem erwünschten. All diese Methoden führen vielmehr zur Fixierung des Symptoms als zum Verschwinden desselben. Die Krankheiten werden also in der Regel iatrogen verstärkt fixiert und chronifiziert anstatt geheilt. Das Umfeld der Familie spielt dabei dieselbe Rolle. Warum? Welcher Mechanismus läuft hier ab? - Wenn Essstörungen sich innerhalb einer Familie entwickeln ist Essen häufig ein Thema wie \\\"man muss ausessen\\\", \\\"man sollte gesund essen\\\", \\\"iss noch etwas wenn es dir schlecht geht\\\" etc. Die mütterliche Liebe aber auch die mütterliche Kontrolle läuft stark über das Essen ab. - Essstörungen entwickeln sich in der Regel in der Pubertät, sind also Teenagerkrankheiten.
24.02.199900:59